Tobias Gärttner - 3. Platz in der Altersklasse 35-39 bei der Ironman-70.3-WM in St. George / Utah

Am 29.10.2022 stand das Highlight der Saison auf dem Plan. Die 70.3-WM in den USA, genauer in St. George/Utah. Nachdem es bei der Anreise am 20.10. noch warme 30 Grad hatte, gab es 2 Tage später nur noch etwa 15 Grad Höchsttemperaturen. So sollte es die Tage bis zum Rennen auch bleiben, nachts teilweise nur noch Temperaturen um den Gefrierpunkt. Das Training in den Tagen vor dem Rennen verlief bis auf 2 platte Reifen bei einer Radausfahrt soweit gut und ich war sehr gut vorbereitet um am 29.10. morgens um 07:55 Uhr die 1,9km Schwimmen, 90km Radfahren und 21,1km Laufen in Angriff zu nehmen.

Der Schwimmstart war bei 5 Grad Celcius Außentemperatur, die Wassertemperatur lag bei 16,8 Grad. Man musste sich also Gedanken machen, wie man vor dem Start warm bleibt und was man danach beim Rad fahren alles anzieht. Das Schwimmen verlief dann sehr gut, mit 29:26 Minuten völlig im Soll und in etwa um Platz 80. Anhaltspunkte während des Rennens hatte ich allerdings keine, da ich alleine vor Ort war.
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Die 1. Wechselzone war ziemlich lang, sodass sich die Wechselzeit auf über 5 Minuten ausdehnte. Hier lief aber auch alles soweit ganz gut. Vielleicht 10 Sekunden beim Neoprenanzug ausziehen liegen lassen, aber sonst passte alles. Die Radstrecke hatte es in sich, nicht nur wegen den kalten Temperaturen sondern weil es auch ein ständiges Auf und Ab gab. Die 90km hatten insgesamt über 1000 Höhenmeter zu bieten. Der erste Anstieg kam schon nach ca. 8km was gut ist, sodass sich die Spreu relativ schnell vom Weizen trennt und die schwächeren Radfahrer sich dadurch nicht bei den stärkeren im Windschatten aufhalten können. Es is zwar ein Abstand von mindestens 10m vorgeschrieben, aber der wird nicht immer eingehalten und selbst bei 10m Abstand mekrt man den Windschatten noch. Die schwere Radstrecke kam mir zugute und ich habe einiges riskiert, da ich bei der WM nicht einfach nur dabei sein wollte. So bin ich jeden Anstieg ziemlich hart gefahren und habe dann versucht bei den bergab Passagen, bei denen die Geschwindigkeit eh schon hoch ist, etwas Kraft zu sparen. Am Ende war die Radzeit bei 2:12 Stunden und ich bin bis auf den 3. Platz in der Altersklasse 35-39 vorgefahren.

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Der 2. Wechsel war dann deutlich kürzer, da es eine ganz andere Wechselzone war und die Fahrräder von "Catchern" abgenommen wurden. Der Wechsel in die Laufschuhe dauerte ca. 1:30 Minute mit allem drum und dran und dann ging es auf die abschließenden 21,1 Laufkilometer. Auch die Laufstrecke war sehr anspruchsvoll, aufgeteilt in 2 Runden und insgesamt ca. 220 Höhenmetern, galt es zu Beginn jeder Runde die ersten 3,5 Kilometer jeweils 100 Höhenmeter hinter sich zu bringen. Nach ca. 2 flachen Kilometern ging es dann zum Teil über das Grün eines Golfplatzes wieder zurück in Richtung Zielbereich. Vom Gefühl her lag ich ziemlich gut im Rennen und fühlte mich auch noch ganz gut, wobei die Füße aufgrund der Kälte taub waren. Dadurch war das Laufen anfangs etwas unangenehm, die Kilometerzeiten passten jedoch. Mein Plan war den Halbmarathon möglichst unter 1:20 Stunde zu laufen. Daher sollten die 3,5 Kilometer berghoch mit ca. 4:00 Minuten/Kilometer gelaufen werden, die Kilometer waren zwischen 4:00-4:05. Im Flachen dann bei 3:50 min/km und bergab bei 3:35 min/km, nach 7km kam auch das Gefühl in den Füßen zurück und das Laufen fühlte sich wieder wie laufen an. Die erste Runde noch voll im Plan, wurde die 2. Runde dann deutlich schwerer. Berghoch fühlte ich mich noch gut, die Zeiten waren bei 4:05-4:10, nach etwa 15km wurde es dann allerdings richtig hart. Energie war nicht mehr wirklich da, nur noch der Wille, das bis dahin sehr gute Rennen auch sehr gut zu Ende zu bringen und der Gedanke daran, dass 4 von den 6km bergab sind. Ich wurde dann auch etwa 10 Sekunden pro Kilometer langsamer als in der 1. Runde und im Ziel war der Halbmarathon bei 1:21 Stunde, allerdings war ich aufgrund der harten Strecke mega zufrieden mit der Zeit.

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Meine Gesamtzeit betrug 4:10 Stunden und als ich im Ziel dann erfahren habe, dass ich 3. in der Altersklasse 35-39 bei einer WM geworden bin, war ich überglücklich.
Ein absolutes Highlight nochmal zum Ende des Rennkalenders. 

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